Aus dem Textbuch
der öffentlichen Nachstellung des “Müchner Abkommens” 1938
im ehemaligen Führerbau in München
am 3. Oktober 1995

Interview mit Hitler

Im Lichthof taucht der Journalist (Roger Willemsen) auf, tritt zu Hitler und eröffnet, wenn sich die Zuschauerbewegungen beruhig haben, das Gespräch mit ihm. (Hitler hat den “Spiegel” 40/94 unterm Arm, der Journalist das Papier der CDU/CSU-Fraktion. Für den Charakter des Gesprächs gibt es mehrere Möglichkeiten.)

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Hans Brenner und Roger Willemsen

JOURNALIST: Das hätten Sie also geschafft. Aber warum sind Sie ein Jahr später, am 1. September, in Polen eingefallen? Der Historiker Professor Nolte meint ... (unterbricht sich) Ich sehe, Sie haben den Spiel mit seinem Interview selbst dabei.

HITLER: Der zweite Weltkrieg war tendenziell, der Möglichkeit nach, auch ein europäischer Einigungskrieg. Deutschland ist der größte Staat in Europa, und wenn man zum Beispiel an Piemont denkt, kann man sich vorstellen, daß Deutschland Europa geeinigt hätte ...

JOURNALIST: Aber ...

HITLER: ... trotzdem kann man den zweiten Weltkrieg virtuell als einen Einigungskrieg Europa betrachten. Die bloße Tatsache der Gewaltanwendung liegt so sehr in der bisherigen Geschichte, daß man daraus allein dieses Verdammungsurteil nicht herleiten kann.

JOURNALIST: Ich habe hier ...

Hitler nimmt ihm das Papier weg und schaut, eventl. seine Brille aufsetzend, in das Papier, während der Journalist weiterspricht.

... die “Überlegungen zur europäischen Politik”, welche die CDU/CSU-Fraktion unter Federführung ihres Vorsitzenden Schäuble angestellt und am 1. September der Öffentlichkeit übergeben hat ...

HITLER, der seine Brille wieder abgesetzt hat: Deutschland hat aufgrund seiner geographischen Lage, seiner Größe und seiner Geschichte ein besonderes Interesse, ein Auseinanderdriften Europas zu verhindern, durch das es in seine alte Mittellage zurückversetzt würde.

JOURNALIST: Aber ...

HITLER: Diese Lage zwischen Ost und West hat es Deutschland in der Vergangenheit erschwert, seine innere Ordnung eindeutig auszurichten und eine dauerhaft stabile außenpolitische Balance zu errichten. Die Versuche, diesee Lage im Zentrum aller europäischen Konflikte durch die Errichtung einer Hegemonie zu überwinden, scheiterten.

JOURNALIST: Aber wie soll es nun weitergehen?

HITLER: Die einzige Lösung dieses Ordnungsproblems, mit der ein Rückfall in das instabile Vorkriegssystem und die Rückkejr Deutschlands in die alte Mittellage verhindert werden kann, ist die Eingliederung der mittelosteuropäischen Nachbarn in das (west-)europäische Nachkriegssystem und eine umfassende Partnerschaft zwischen diesen und Rußland ...

JOURNALIST: Und wenn das nicht klappt?

HITLER: ... könnte Deutschland aufgefordert werden oder aus eigenen Sicherheitszwängen versucht sein, die Stabilisierung des östlichen Europas alleine und in der traditionellen Weise zu bewerkstelligen.

JOURNALIST: Steht das auch da drin?

Er nimmt sich das Papier von Hitler und schaut hinein. Den letzten Satz sagt er zu sich selbst, während Hitler sich entfernt. Oder es ist Hitler, der den Satz sagt.

Ja, das steht auch da drin.

Der Journalist verläßt nach Hitler den Lichthof.

 

Die Nachstellung des Münchner Abkommens
wurde als kulturelles Ereignis der Woche mit der
tz-Rose ausgezeichnet.

 

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Aktionen und Filme siehe auch: www.undanderes.de/html/Zusammenhange.html

 Der Friede ...

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